Leim und Kleber sind unverzichtbar, wenn sich etwas mit Schrauben und Nägeln nicht verbinden lässt. Je nach Material und Oberfläche kommen unterschiedliche Klebstoffe zum Einsatz. Welcher Kleber für welche Anwendung am besten geeignet ist, versuche ich anhand meiner Erfahrungen zu beschreiben.
Klebstoffe
Klebstoffe sind vielseitig einsetzbar und kommen besonders dort zur Anwendung, wo Schrauben oder Nägel ungeeignet sind. Richtig aufgetragen, sind sie nahezu unsichtbar.
Alles Wichtige zu Klebstoffen im Überblick
Der richtige Umgang mit Leim und Kleber ist entscheidend für eine dauerhafte Verbindung. Hier sind einige wichtige Klebstoffarten:
- Weißleim in Standardausführung
- Weißleim als Expressleim
- Wasserfester Leim
- Lackleim
- 2-Komponenten-Kleber
- Fischleim
- D4-Leim
Weißleim ist ein wasserlöslicher Dispersionskleber, der nach dem Trocknen kaum noch mit Wasser auflösbar ist. Die wasserfeste Variante eignet sich besonders für den Außenbereich oder feuchte Umgebungen.
Lackleim hält auf lackiertem Holz und Kunststoff-Flächen.
Fischleim wird aus Fischabfällen hergestellt und ist besonders umweltfreundlich. Er eignet sich gut für Holzverbindungen und Restaurierungsarbeiten, da er reversibel ist und sich leicht wieder lösen lässt.
D4-Leim ist ein spezieller Holzleim, der den Anforderungen der DIN EN 204/205 D4 entspricht. Er ist besonders wasserfest und eignet sich für den Einsatz im Außenbereich oder in feuchten Innenräumen.
Der richtige Umgang mit Klebstoffen
Verklebte Teile bilden eine materialschlüssige Verbindung, die sich nur durch Materialzerstörung wieder trennen lässt. Für unterschiedliche Werkstoffe gibt es entsprechende Klebstoffe. Je besser die Flächenhaftung (Adhäsion) und die innere Festigkeit (Kohäsion) des Klebers sind, desto haltbarer ist die Verbindung. Der Kleber sollte gleichmäßig und nicht zu dick aufgetragen werden. Staub- und Fettreste auf den Klebeflächen vermindern die Haftfähigkeit erheblich.
Zum Auftragen eignen sich:
- Tülle
- Pinsel
- Spachtel
- Rolle
- Spraydose
Die Auftragewerkzeuge sollten sofort nach Gebrauch gereinigt werden.
Holzleim richtig auftragen
Anleimer als Plattenkanten werden mit Weißleim angebracht. Der Leim wird mit der Leimflaschentülle aufgetragen und dann mit einem Pinsel verteilt. Bei dichten Trägerplatten reicht ein einseitiger Leimauftrag. Bei grobporigen Untergründen sollte auch die Plattenkante mit Leim versehen werden.
Mehrere Brettkanten können gleichzeitig mit Leim versehen werden, wenn man die Bretter mit einer Zwinge zusammenspannt. Beim Furnieren wird der Leim im Kreuzgang nur auf die Trägerplatte aufgetragen. Bei Zinkenverbindungen muss der Pinsel klein genug sein, um den Leim auch in die Ecken zu bringen. Bei Schlitz- und Zapfenverbindungen wird Leim mit einem Holzspachtel an die Flanken und an den Grund des Schlitzes gegeben.
Spezialfälle
- Parkettleim wird sparsam aufgetragen und überschüssiger Leim sofort abgewischt.
- Flachdübelschlitze erfordern spezielle Leimflaschen mit seitlichen Löchern.
- Enge Fugen werden mit einer medizinischen Spritze mit Leim gefüllt.
- Zweikomponenten-Kleber muss vor dem Auftragen angemischt werden.
- Kontaktkleber wird flächig auf beide Seiten aufgetragen und muss ablüften, bevor die Teile zusammengefügt werden.
- Fliesenkleber und Bodenbelagskleber werden mit Zahnspachteln aufgetragen.
- Sprühkleber lässt sich leicht dünn und gleichmäßig auftragen.
Tipp: Im Handel gibt es spezielle Leimbehälter, die den leimnassen Pinsel luftdicht abdecken und so Leim und Zeit sparen.
Achten Sie beim Kleberkauf immer darauf, welche Materialien verklebt werden sollen. Das spart Ärger und langfristig auch Geld.